Eine routinemäßige Kontrolle des Flüssigkeitshaushaltes ist oft Bestandteil der Diagnostik. Hier unterscheiden wir z.B. die Menge der Urinausscheidung und stolpern dann über Begriffe, wie Polyurie, Anurie oder eben Oligurie. Schauen wir uns heute mal die Oligurie an und ich erkläre mal ganz kurz und einfach was an Ursachen dahinter stecken kann.
OLIGURIE
Def.: Harnausscheidung unterhalb von 500ml pro Tag
Info:
- normalerweise scheiden wir ca. 1,5l pro Tag aus
- in der Anamnese interessieren uns daher Informationen rund um den Flüssigkeitshaushalt
Ursachen kann man unterteilen je nach Lokalisation unterscheiden:
prärenal:
- Dehydrierung (Stichwort: Sportler, Ältere, Schwitzen, Diabetiker)
- Exsikkose (Schock, Verbrennungen)
- Herzinsuffizienz (Stauungsniere)
- Nierenarterienembolie beidseitigErklärung: entweder haben wir also zuwenig Volumen/Blut oder "verstopfte" Gefäße oder die "Pumpe" (Herz) funktioniert nicht korrekt
intrarenal:
- Akutes Nierenversagen
- Glomerulonephritis, insb. rapid-progressive
- Intestitielle Nephritis
- Akute Tubulusnekrose (Rhabdomyolyse)
- Toxine, Medikamente
- Systemerkrankungen (LE, Sklerodermie, Goodpasture-Syndrom, Wegener Granulomatose)Erklärung: also alles was die Struktur unserer Niere schädigt und somit die Harnbereitung
postrenal:
- Blasenausgangsstenose (Steine, Tumor, Mann -> Prostatahyperplasie)
- Medikamente Erklärung: alles was den Abfluss des Harns beeinträchtigt
Eine Oligurie kann also als wichtiger Befund in unserer Heilpraktikerpraxis angesehen werden und sollte weiter verfolgt werden. Evtl. haben wir "nur" einen Patienten, der vielleicht nicht genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, aber vielleicht bahnt sich auch eine Erkrankung an, die dringender Behandlung bedarf. Also Augen auf zum Wohl unserer Patienten.
