Sputum, Expektoration, Auswurf:
- produktiv oder unproduktiv
- Beschaffenheit
- Geruch
- Mengen
Beschaffenheit:
- glasig bis weißlich schleimig = Reizzustand oder Viren
- gelblich = erhöhter Gehalt an Freßzellen = Bakterien
- grünlich = Bakterien, Zersetzungsprodukte im Sputum
- bräunlich = geronnenes Blut
- rötlich = frisches Blut
- schwärzlich = abgestorbenes Gewebe
Geruch:
- fad-süßlich = bakteriell-entzündlich
- übel-faulig = Gewebszerfall, typisch infolge Bronchialkrebs
Mögliche Zuordnung zu Erkrankungen:
- glasig-schleimig = z.B. Asthma bronchiale und virale Atemwegsentzündungen
- vor allen Dingen morgens größere Mengen eines weißlich-schleimiges Sekrets, auch tagsüber große Mengen = z.B. Raucherbronchitis oder chronische Bronchitits
- gelblich bis gelblich-grünlich = z.B. bakterielle Bronchitis, bakterielle Pneumonie, Lungenabszess
- weisslich-schleimig = viral bedingte Pneumonie
- rot-braun = z.B. bei Lungenentzündung oder Bronchialkrebs
- sehr viel Sputum = Bronchiektasen, heftige Atemwegsinfektionen
Atemwege = Untersuchungen HP
-
-
Inspektion = Anschauen
unbekleideten Oberkörper des Patienten anschauen auf Hinweise zu Asymmetrien und Unregelmäßigkeiten:
achten auf...
- Herzbuckel
- Skoliose
- Kyphose
- Lordose
- Fassthorax
- Trichterbrust
- Hühnerbrust
Beobachten der Atmung:
möglichst ohne das dem Patienten das bewußt ist
achten auf...
- Atemfrequenz
- Atemtiefe
- Atemregelmäßigkeit
- nachschleppen auf einer Seite -
Perkussion = Abklopfen
- vor dem aufrecht stehenden Patienten vorderer Brustkorb, danach Rücken
- größere Muskel- oder Fettmassen führen zu einer Dämpfung des Schalls
- Perkussionsschall dringt nur ca. 5cm ein, tiefer liegende Prozesse werden nicht erfasst
Perkussionsklänge über der Lunge:
- sonorer Klopfschall: gesund = laut, anhaltend und tief
- hypersonorer Klopfschall: vermehrt Luft in der Lunge = lauter und anhaltender als sonor (z.B. Lungenemphysem)
- tympanitischer Klopfschall: luftgefüllte Hohlräume = lauter Trommelschall (z.B. gasgeblähte Darmschlingen, über der Magenkuppel, luftgefüllten Kavernen wie bei TB)
- hyposonorer Klopfschall: über luftleerem Gewebe = hoch und leise (z.B. Lobärpneumonie, Pleuraschwarte = keine Luft mehr in den Alveolen, sondern ein Exsudat)
-
Zwerchfellstand
- auf der hinteren Thoraxseite ermitteln per Perkussion
- Patient sollte ruhig und flach atmen dabei
- Lungengrenzen finden sich ca. in Höhe des 11.BW
- Zwerchfell ist rechts höher als links
Zwerchfelltiefstand:
- Lungen luftüberfüllt, z.B. bei Asthma bronchiale, Lungenemphysem oder Pneumothorax
Zwerchfellhochstand:
- als Folge von Pneumonie, Pleuritis, Atelektasen, aber auch bei Meteorismus, Lebervergrößerung und Bauchtumore
Zwerchfellverschieblichkeit:
- Unterschied bei max. Ein- und Ausatmung
- beim Gesunden 5-6cm
- gut trainiert bis zu 10cm
- beim Emphysematiker kann es aber z.B. auf nur noch 1 - 2cm schrumpfen
-
Auskulation = Abhören
Normale Atemgeräusche:
-
Bläschenatmen = Vesikuläratmen:
- hört man über dem gesunden Lungengewebe, beim gesamten Einatmen und im ersten Abschnitt des Ausatmens, ist das Strömungsgeräusch der Luft in den Lappen- und Segmentbronchien, durch das darüber liegende Lungengewebe stark gedämpft = tiefes hauchartiges Geräusch
-
Röhrenatmen = Bronchial- und Trachealatmen:
- hört man über großen Bronchien als Bronchialatmen und über der Luftröhre als Trachealatmen, beim gesamten Einatmen und dem gesamten Ausatmen, lauter als Bläschenatmen, da kein Lungengewebe darüber liegt und somit nicht gedämmt wird
Krankhafte Nebengeräusche:
- kontinuierliche Nebengeräusche, früher trockene Rasselgeräusche:
- durch trockene Sekretmassen hervorgerufen, können während der Ein- und Ausatemphase zu hören sein, unterschieden in Pfeifen (hohes Geräusch) und Brummen (tiefes Geräusch), werden durch Verengung der Atemwege verursacht (und Giemen = Geräusch dazwischen, veraltet)
-
Stridor: zählt zu den kontinuierlichen NG, pfeifendes Atemgeräusch bedingt durch eine Verengung oder Verlegung der Luftwege, unterteilt in
- inspiratorischen Stridor (nur während der Einatmung zu hören = Verengung der Atemwege außerhalb des Brustkorbs)
- exspiratorischer Stridor (während der Ausatmung zu hören, Verengung der Atemwege innerhalb des Brustkorbs)
-
Stridor: zählt zu den kontinuierlichen NG, pfeifendes Atemgeräusch bedingt durch eine Verengung oder Verlegung der Luftwege, unterteilt in
- diskontinuierliche Nebengeräusche, früher feuchte Rasselgeräusche:
- durch frische Sekretmassen hervorgerufen, sind nur während der Einatemphase zu hören, unterschieden in feines Rasseln (wie Reiben einiger Haare zwischen den Fingern in Nähe der Ohren) und grobes Rasseln (wie Rascheln von zerknüddeltem Papier oder in schweren Fällen wie Blubbern)
- werden unterschieden in
frühinspiratorisch (hinweis auf Bronchien)
spätinspiratorisch (Hinweis auf Lungengeschehen)
- werden unterschieden in
Verminderte Atemgeräusche:
- durch zuwenig Einstrom von Luft in die Lunge
- durch Abdrängen der Lunge durch die Brustwand
- durch größere Fett- oder Muskelmasse
Pleurareiben:
- bei einer trockenen Brustfellentzündung = klingt wie Lederknarren
Typisch...
- kontinuierliche NG: Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis, Bronchialwandtumore
- insp. Stridor: Pseudokrupp, Laryngospasmus, Stimmbandlähmung, Schilddrüsenvergrößerung
- exsp. Stridor: Asthma bronchiale, verschluckte Fremdkörper, Bronchialtumor stenosiernd wachsend
- frühinsp. disk. NG: Bronchitis, Bronchieektasen
- spätinsp. disk. NG: Pneumonie, LHI -> Lungenödem, Fibrosen, nach längerem Liegen auch beim Gesunden
- vermindert durch zu wenig Luft: Lungenemphysem, Pleuraschwarte, Pleuraerguss
- vermindert durch Abdrängen der Lunge: Pneumothorax
-
Bläschenatmen = Vesikuläratmen:
-
Lungenverschieblichkeit
in der Medioclavikularlinie beträgt 4-6 cm -
Stimmfremitus
- Prüfung der tiefen Schwingungen durch Auflegen der Handflächen auf den Thorax und Patient soll mit tiefer Stimme 99 sagen
- im Kehlkopf wird Stimme erzeugt, per Bronchien und Lunge weiter geleitet
- tastbar bei direktem Kontakt von Pleura visceralis mit der Thoraxwand
erhöht = wenn Schwingungen der Atmung vermehrt in die Peripherie weitergeleitet werden z.B. durch Infiltrate = mit Gewebe gefüllt, führt zu Spannungszuständen, schwingt besser => Pneumonie, Bronchiektasen
vermindert = wenn die Fortleitung erschwert wird
- Pleuraerguss (Flüssigkeit stört) und -schwarte (verzogen, zusammengewachsen, keine Schwingung möglich)
- Pneumothorax, Lungenemphysem (mehr Luft schwächt die Schwingung/Weiterleitung im Gewebe)
- Atelektase (verändertes Gewebe, keine Weiterleitung möglich)
-
Bronchophonie
- Prüfung der hochfrequenten Schwingungen durch Auflegen der Handflächen auf den Thorax und Patient soll 66 flüstern
- normalerweise nicht hörbar