Anatomie des Ohres

  • Einteilung unserer Ohren:
    - funktionell: Hör- und Gleichgewichtsorgan
    - anatomisch: äußeres Ohr = Auris externa, Mittelohr = Auris media, Innenohr = Auris interna, Labyrinth


    äußeres Ohr:

    - Ohrmuschel: bestehend aus Ohrleiste = Helix, Gegenleiste = Anthelix und Knorpelvorsprung am äußeren Gehörgang = Tragus, um Schallwellen aufzufangen und an den Gehörgang weiterzuleiten
    - Gehörgang: befinden sich Häärchen und kleine Talg- und Schweissdrüsen, hier wird der Ohrenschmalz produziert = Cerumen
    -- äußerer Teil ist knorpelig

    -- innerer Teil knöchernd

    -- Übergang Knick => Ohrmuschel nach oben und hinten ziehen bei Untersuchung mittels Ohrspiegel

    Aufgaben:
    - Schallempfang, verstärkt Schallwellen mit Frequenzen zwischen 2000 und 4000 Hz durch Resonanz
    - Abfangen von Schmutz und Fremdkörpern = Schutz vor Verletzung und Verunreinigungen



    GRENZE zum Mittelohr:

    Trommelfell = Grenze zwischen äußerem Ohr und Mittelohr:

    - 0,1mm Membran, perlmuttfarben, ca. 1cm Durchmesser, nach außen mit Haut, nach innen mit Schleimhaut überzogen
    - Trommelfellnabel = leichte Einziehung nach innen durch innen festgewachsenen Hammergriff
    - Trommelfell ist sehr beweglich und reagiert damit auf Luftbewegung mit Schwingungen, gibt Luftschwingungen an die Knochen weiter, genauer an den Hammer, der wiederum weiter an die anderen Gehörknöchelchen gibt
    - leicht trichterförmig nach innen eingezogen in der Mitte aufgrund des von innen festgewachenen Hammergriffs

    Aufgabe:

    - Luftschwingungen in Knochenschwingungen umzuwandeln

    Untersuchung:
    - Perlmuttfarben oder Taubengrau
    - Glänzend
    - Charakteristische Reflektion des Lichteinfalls
    - Trichterförmig nach innen gezogen
    - obere Kerbe an der knöcherne Umrandung des Trommelfelles


    Mittelohr:

    - luftgefüllter Raum, liegt im Felsenbein, ein Anteil des Schläfenbeins, mit Epithelgewebe ausgekleidet vom Trommelfell bis zur knöchernden Wand des Innenohrs
    - Paukenhöhle mit Hammer, Amboss, Steigbügel = Gehörknöchelchen ... alle kettenartig durch Gelenke miteinander verbunden

    .... geben so die Schwingung vom Trommelfell entlang der Kette weiter an das Innenohr = Umwandlung von Luftschwingungen in Knochenschwingungen

    .... leitet den Schall weiter und verstärkt ihn und schützt das Innenohr
    .... Reihenfolge: Hammer (Mallus) => Amboss (Incus) => Steigbügel (Stapes) => ovales Fenster Innenohr (Fenestra vestibuli)
    - als Verbindung mit dem Innenohr befinden sich in dieser Wand ein ovales und ein rundes Fenster, welche durch eine Membran verschlossen sind
    .... Ovales = Druckausgleich, rundes Steigbügelplatte verwachsen
    - als Verbindung mit dem Epipharynx findet sich die Eustachi-Röhre = Tuba auditiva, Ohrtrompete
    .... röhrenförmige Verbindung, Mündungsstelle auf einer Schleimhautfalte im Epipharynx = Nasenrachenraum, öffnet sich beim Schlucken und Gähnen => Luftdruckausgleich
    - nach unten und hinten übergehend in die Hohlräume des Warzenfortsatzes = luftgefüllte Hohlräume des Mastoid = Nebenhöhlen des Mittelohrs mit Schleimhaut ausgekleidet

    Aufgabe:
    - Weiterleitung der Schallwellen vom Trommelfell zum Mittelohr
    - Umwandlung von Luftschwingungen in Knochenschwingungen
    - Schutz des Innenohres (Dämpfung)
    --Schallverstärkung: 1000 HZ – 4000 HZ = herausfiltern ermöglicht Spracherkennung



    Mittelohrmuskeln:

    so können die Eigenschaften der Schallübertragung verändert werden

    M. stapedius:
    - Feineinstellung der Gehörknöchelchen, setzt am Steigbügel an und verkantet die Steigbügelplatte im ovalen Fenster
    - kann so in gewissen Grenzen vor einer Schädigung durch zu hohen Schalldruck schützen
    - Stapediusreflex: er kontrahiert sich als Folge des Reflexes, der durch lauten Schall ausgelöst wird => so wird die Ankopplung des Trommelfells an das Innenohr verschlechtert

    .... es wird nicht mehr der gesamte Schalldruck an das Innenohr übertragen, ein Teil wird am Trommelfell reflektiert

    .... Schutz für das Gehör in gewissen Grenzen vor einer Schädigung durch zu hohe Schallpegel schützen.

    ... afferente Schenkel des Reflexes wird vom Hörnerv (Nervus cochlearis) gebildet

    ... efferente Schenkel vom Nervus stapedius gebildet

    M. tensor tympani:
    - Straffung der Kette und das Spannden des Trommelfells



    GRENZE zum Innenohr:
    knöchernde Wand des Innenohrs mit zwei Öffnungen jeweils durch Membran verschlossen: ovales (= Steigbügel dran fest gewachsen) und rundes Fenster (für Druckausgleich)

    Innenohr: Labyrinth

    - knöcherndes Labyrinth: Hohlraumsystem aus Schnecke (Cochlea) => mit Hörorgan = Corti-Organ, Vorhof (Vestibulum) und Bogengängen => Gleichgewichtsorgan
    - häutiges Labyrinth innerhalb des knöchernden, dazwischen die Perilymphe als Schutz
    - häutiges Labyrinth innerhalb des knöchernden, innen mit Endolymphe gefüllt, darin schwimmen das Hör- und das Gleichgewichtsorgan (Natriumarm & Kaliumreich)


    --- Schnecke mit Corti-Organ = Hörorgan:

    .... enthält Sinnenhaarzellen mit Stützzellen dazwischen

    .... oben Deckmembran unten Basilarmembran

    .... verschiebt sich die eine zur anderen führt zu Reizung der Sinneszellen => elektrischer Impuls wird produziert und geht entlang der Hörnervenfaser zum Gehirn


    --- Vestibularapparat = Gleichgewichtsorgan:

    mit drei Bogengängen

    .... registrieren Änderungen in der Drehgeschwindigkeit, genauso mit Perilymphe und Endolymphe aufgebaut, jeweils drei knöchernde Bogengänge und darin die häutigen Bogengänge
    .... drei knöchernde Bogengänge = vorderer, hinterer, seitlicher, stehen rechtwinklig zueinander, gefüllt mit Perilymphe, innen häutige Bogengänge mit Endolymphe
    .... Erweiterung am unteren Ende = Ampulle => Bogengangsampullen bei der Einmündung in den Utriculus befinden sich Sinneshäärchen

    .... hierüber streicht die Lymphe bei der Bewegung/Rotation unseres Kopfes

    .... damit wird über deren Nerven eine Drehempfindung hervorgerufen
    .... Sinneszellen mit Sinneskämmchen, welche in eine gallertartige, kuppelförmige Masse hinein ragen
    .... Aufgabe: Registrierung der Drehgeschwindigkeit


    und mit einem Vorhof mit zwei Vorhofsäckchen (klein und gross)
    .... registrieren Änderungen der geradlinigen Geschwindigkeit (klein Sacculus => vertikale, gross Utriculus => horizontale), genauso mit Perilymphe und Endolymphe aufgebaut, auch aus knöcherndem und häutigem Anteil
    .... praktisch das Zentrum des knöchernden Labyrinths ( nach hinten die drei Bogengänge, nach vorn die Schnecke)
    .... gefüllt mit Perilymphe, innen häutige membranöse Strukturen mit Endolymphe gefüllt:
    .... Aufgabe: registrieren geradlinige Geschwindigkeitsänderungen

    großes Vorhofsäcken = Utriculus --> horizontaler Änderung
    kleines Vorhofsäcken = Sacculus--> vertikaler Änderung
    Sinneszellen mit Häärchen, die in eine gallertartige Membran hinein ragen
    Membran besitzt feine Kalziumkarbonatkristalle an der Oberfläche = Statolithen

    - knöcherne Masse des Labyrinths bewegt sich schneller vorwärts als die träge, gallertartige Masse der Deckmembran, worauf ja zusätzlich noch die Statolithen zu finden sind

    - Vergleich mit einem Wasserglas: gefülltes Wasserglas ruckartig zur Seite - Flüssigkeit schwappt heraus
    - träge Deckmembran bleibt zurück

    - kommt zur Abscherung und somit zur Auslösung eines Nervenimpulses

    :!:WICHTIG: Diese Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern sind Zusammenfassungen hilfreicher Schlagworte. Alles hier wurde nach bestem Wissen und Gewissen zusammen gestellt, aber ich übernehme keinerlei Haftung für ihre Richtigkeit. Sie sind weder ein Ersatz für eine solide Ausbildung, noch sind sie als Therapieempfehlung zu sehen und ersetzen somit auf keinen Fall den Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker, falls Du hier aufgrund einer Erkrankung nach Information suchst. Bitte hinterfrage immer alles und bilde Dir stets eine eigene Meinung - dies gilt auch für alle Infos, die Du hier auf den hp-abc Seiten finden kannst.